Band 3: Die Postkarte im III. Reich


Sofort nach der Machtübernahme 1933 wurde Deutschland mit nationalsozialistischen Motiven auf Postkarten übeschwemmt. Dabei wurde dieses Medium als Instrument der Propaganda perfektioniert. Es diente zwar auch im III. Reich noch in gewissem Umfang der Kommunikation der Menschen untereinander, erhielt aber - meist mit Sonderstempel und mit entsprechender Briefmarke versehen - seine spezifische Bedeutung als Andenken an Veranstaltungen und Inszenierungen. Es wurde damit zu einem wesentlichen Teil der Legitimation des Systems über die Massenkultur. Die auf den Karten abgebildeten Rituale sprachen die affektive Seite der Menschen an und dienten nacher einer zentralen These des Verfassers der Veredelung des Alltags. Din Einheitlichkeit und die dauernde Wiederholung der verwendeten Bildelemente verführten viele Menschen dazu, Realitäten nicht mehr zu erkennen und den "schönen Schein" der Abbildungen als Wirklichkeit zu sehen, ohne den vorgezeichneten Weg in die Katastrophe wahrzunehmen.

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